Die Idee zur Gründung eines Tennisclubs ging 1973 von Norbert Köhler und Karl-Ernst Störner aus, die im privaten Kreis im Gespräch über ihre Begeisterung für den Tennissport den Vorsatz fassten, auch in Kirschhausen eine Möglichkeit zum Tennisspielen zu schaffen.

Sie sprachen Freunde und Bekannte an, verteilten Handzettel und luden zu einem Informationsabend am 15. November 1973 ins "Gasthaus zur Post" in Kirschhausen ein. Bis zu diesem Termin war auch schon durch Franz J. Empl und Theo Büchner, dem damaligen 1. Vorsitzenden des Sportvereins Kirschhausen, abgeklärt, daß man als Abteilung "Tennis" im Sportverein aufgenommen werden würde und auf dem ehemaligen Sportplatz des SVK am Reiterweg Tennisplätze errichten könnte.

Die große Resonanz der Tennisinteressierten beim ersten Informationsabend führte dann zur Gründungsversammlung am 11. Februar 1974. In den Abteilungsvorstand wurden Franz Empl als Abteilungsleiter, Dieter Baumbusch als Rechner und Norbert Köhler als Sportwart gewählt. Beisitzer waren Anton Röckl und Karl-Ernst Störner, der kurze Zeit später das Amt des Schriftführers übernahm.

Einweihung 1974Schon am 15. Juni 1974 wurden zwei Tennisplätze feierlich eingeweiht und am Abend wurde das große Ereignis mit einem Tanzfest im "Haus Lulay" in Kirschhausen gebührend gefeiert. Im August waren es schon 65 Mitglieder (davon 12 Jugendliche), deren Spielbegeisterung meistens riesengroß war; um Punkte wurde aber anfangs kaum gespielt.

Im Januar 1975 stieg die Mitgliederanzahl auf 104, weshalb im selben Jahr ein dritter Platz, ein Asphaltplatz, als Allwetter- und Saison-Verlängerungsplatz gebaut wurde, der aber nie so richtig angenommen wurde, weil er zu sehr "in die Knochen" ging und nach beiden Seiten ein ziemliches Gefälle hatte. Selbst als dieses durch eine neue Asphaltdecke verringert wurde, war niemand so recht zufrieden, bis auf die Kinder, die darauf sehr gut Rollschuh oder Rädchen fahren konnten. Auf Beschluß der Mitgliederversammlung wurde dieser Asphaltplatz dann auch 1984 durch einen Sandplatz ersetzt.

Der 8. Dezember 1978 war ein wichtiger Tag für die Tennisabteilung, denn sie trennte sich in gutem Einvernehmen vom Sportverein, weil es zweckmäßiger erschien, bei den ca. 130 Mitgliedern und der großen Entfernung der Tennisanlage vom Sportplatz des SV und dem Sportlerheim einen eigenen Verein zu gründen. So entstand der "Tennisclub Kirschhausen". Dr. Hanns-Gerd Dippel, unter dessen Abteilungsleitung die Trennung vom Sportverein erfolgte, wurde auch zum 1. Vorsitzenden des neugegründeten Vereins gewählt.

In sportlicher Hinsicht was das Jahr 1978 ebenfalls bemerkenswert, weil zum ersten Mal eine Mannschaft, nämlich die Herren, zu den "Medenspielen" gemeldet wurde, der 1979 eine Damen- und 1981 eine Jugendmannschaft folgten. Nebem dem Kreis der reinen Hobby- und Freizeitspieler meldeten nun auch die Mannschaftsspieler ihre Wünsche an, und der Vorstand mußte bei seinen Planungen die Interessen beider Gruppierungen berücksichtigen, was nicht immer reibungslos vor sich ging.

Im Mai 1979 wurde für Platz 1 eine Flutlichtanlage installiert, welche die abendliche Spielzeit für Berufstätige besonders im Frühjahr und Herbst verlängerte (damals war die Sommerzeit noch nicht eingeführt).

Umbau ClubheimNachdem durch den Bau des dritten Sandplatzes zur Saison 1980 genügend Spielmöglichkeiten geschaffen waren, konnte man als nächste große Investition den Umbau der "Clubhütte" angehen. Mit dem ehemaligen Sportplatzgelände hatte die Tennisabteilung auch das alte SV Umkleidehäuschen mit Geräteschuppen übernommen, in dem bis zum Sommer 1976 noch nicht einmal eine Toilette installiert war. So gut es ging wurde die "Hütte" wohnlich hergerichtet und das Dach repariert. Im Mai 1979 wurden die ersten Umbaupläne gezeichnet und bis zum endgültigen Baubeginn Mitte April 1982 von verschiedenen Seiten immer wieder neue Vorschläge für die Clubhausgestaltung unterbreitet: Pläne vom Container über eine ausgediente Baubude mit Vordach bis hin zum völligen Abriß mit Neubau mußtem vom Vorstand geprüft und begutachtet werden. Er entschied sich schliesslich für den Umbau mit neuer Dachkonstruktion, durch deren Vorbau ein überdachter Freisitz entstand. Dieser Vorschlag fand auch die Zustimmung der Mitgliederversammlung. 

Durch Verzögerung bei der Baugenehmigung zogen sich die Um- und Ausbauarbeiten über die ganze Saison 1982 hin, was den Spielbetrieb , besonders bei den Mannschaftswettkämpfen, erheblich beeinträchtigte. Am 16. April 1983 fand dann die offizielle EInweihung dieses kleinen, aber zweckmäßigen Clubhauses statt, das durch viel Eigenleistung der Mitglieder, Spenden, Zuschüsse und Kredite erstellt wurde. Zum Abstellraum und Geräteschuppen wurde ein ausgedienter Container der Fa. Langnese umfunktioniert. Eine kleine Hütte für Gartengeräte wurde im Westen der Plätze errichtet.

 Im Januar 1984 übernahm Ulrich Utsch das verantwortungsvolle Amt des 1. Vorsitzenden, obwohl er erst zwei Jahre Mitglied im Verein war. Als größere Baumaßnahme wurde in seiner Amtszeit, die bis Januar 1990 dauerte, der 1975 gebaute Hartplatz als Sandplatz umgebaut.

Auf der Mitgliederversammlung 1990 wurde Marianne Störner zur 1. Vorsitzenden gewählt, nachdem sie schon vorher zehn Jahre lang als Schriftführerin im Vorstand mitgearbeitet hatte. Sie war die erste Frau, die in Heppenheim zur Vorsitzenden eines Sportvereins gewählt wurde. 

Im folgenden Jahr wurden die ersten drei "altersschwachen" Sandplätze und 1996 auch der vierte, Platz 3, der seit 1984 bespielt wurde, von Grund auf erneuert. Alle Plätze wurden dabei auch mit einer automatischen Beregnungsanlage ausgestattet, so daß das ausgiebige Bewässern der Plätze seither nachts stattfinden kann, wobei ein automatischer Regenmelder eine Bewässerung bei ausreichender natürlicher Feuchtigkeit der Plätze verhindert. Die nächtliche Beregnung reicht bei normaler Sommerwitterung meist aus, um die Plätze tagsüber gut bespielbar zu halten, was auch den Wasserverbrauch verringert, weil nicht so viel Wasser gleich wieder verdunstet. 

Nach all den Jahren mußten natuürlich auch die Aussenanlagen neu hergerichtet und Bäume und Büsche ausgelichtet werden. Am Weg vom Parkplatz zum Clubhaus wurde eine Beleuchtung durch Bewegungsmelder installiert. Das Clubhaus mußte innen und aussen neu gestrichen werden. Zur weiteren Verschönerung wurden neue Vorhänge angebracht und einige Damen wollten in diesem Jahr die Polsterbank und Stühle mit einem neuen Bezug versehen. Ein geräumiger, computergesteuerter Getränkeautomat wurde 1997 angeschafft und wird auch sehr gut genutzt. Eine größere Küchenzeile erleichtert seit 1998 die Verpflegung bei Mannschaftswettkämpfen und clubinternen Aktivitäten. 

Beim Lesen dieser Chronik über 25 Jahre Tennisspielen in Kirschhausen kann man leicht feststellen, wieviel Arbeit und ehrenamtliches Engagement der Vorstände, wieviel Hilfe der Mitglieder und wieviel Geld nötig waren, damit sich alles so entwickeln konnte, wie wir es heute vorfinden. Hoffen wir, daß es dem Verein auch in den nächsten 25 Jahren so gut geht wie bisher.

 

Quelle: "Twenty five TCK", Festschrift zum 25jähigen Bestehen 1999, geschrieben von Marianne Störner